IJF World Championships Veterans 2022: Gold und Bronze für den FSV

Sechs Judoka des FSV 1895 Magdeburg e.V. nahmen an den IJF WORLD CHAMPIONSHIPS VETERANS 2022 in den Alterslassen über 30 Jahre vom 08.09. bis 11.09.2022 in Krakow (Polen) teil und konnten zwei Medaillen mitnehmen.
Das Trainerteam um Andreas Piel, Christian Döbberthin und Dr. Ingo Gottschalk schickte sehr gut vorbereitete und hoch motivierte Sportler auf die internationale Matte. „Das war nach der Wende der erste internationale Wettkampf auf diesem Niveau. Das Ergebnis ist super. Natürlich haben neben den Jungs auch die Sportlerinnen und Sportler und unsere Vereinsmitglieder Anteil, die den Vorbereitungsprozess durch gemeinsame zusätzliche Trainingseinheiten und eine ausgezeichnete organisatorische Begleitung optimal unterstützten. Und wir konnten es uns mal leisten“, stellt ein sehr zufriedener Lutz Estel als stellvertretender Abteilungsleiter und Finanzer der Abt. Budo des FSV 1895 Magdeburg fest.
Weltmeister wurde Dr. Ingo Gottschalk bis 100 kg in seiner Altersklasse. Ingo hatte eine schwere Gruppe erwischt. Er gewann den ersten Kampf gegen den bulgarischen Vizeeuropameister aus 2019 Atanas Cholev mit einem schnell erzielten und kraftvollen O-uchi-gari vorzeitig. Mit dem Polen Jacek Gemza stand ihm danach der Europameister aus 2021 gegenüber. In diesem Kampf gab Gottschalk dem Polen keine Ansatzmöglichkeiten und setzte sich im Golden-Score als der aktivere Kämpfer durch.

Letztlich im Finale stellte er sich dem Spanier Juan Prado Ballestero und warf ihn mit einer herrlichen Seoi-nage Variante und kam schnell zu einem vorzeitigen Kampfende.

Eine Altersklasse tiefer konnte Jörg Schenke (bis 100 kg) seine in den letzten Jahren gesteigerten Trainingsleistungen auf die Matte bringen und wurde verdient Bronzemedaillengewinner. Er legte den Grundstein dafür mit zwei vorzeitigen Siegen durch Tai-Otoshi Varianten gegen den Polen Zbigniew Tarnawski und den Italiener Dino Soto Corona.
Im Kampf um den Einzug in das Finale musste er sich dem polnischen Europameister aus 2021 Slawomir Kaminski beugen.
Im entscheidenden Kampf um Bronze konnte sich Jörg durch seinen zermürbenden Kampfstil gegen den starken, dann jedoch völlig erschöpften Franzosen Jean Condo durchsetzen. Nach dreiminütiger Kampfzeit und zwei Minuten Golden-Score beendet Jörg den Kampf mit einem sehenswerten Hiza-guruma.
Jörg schätzte ein: “Das war ein sehr schönes Erlebnis für uns, die internationale Judogemeinschaft zu erleben, ob nun mit oder ohne Medaille. Unsere anderen Starter und unsere FSV-ler im mitgereisten Fan-Bus haben uns super unterstützt, das war wichtig und eine klasse Mannschaftsleistung.“
Die weiteren Starter des FSV 1895 Magdeburg e.V. Ralf Wohlfahrt (bis 66kg), Bernd Sievers (bis 73 kg), Toni Semmler ( bis 81kg) und Herbert Steinberg (bis 90 kg) konnten sich leider nicht durchsetzen und schieden in der ersten Runde aus. Ralf Wohlfart schätzt ein: „Das war trotzdem ein unvergessliches Abenteuer.“ Und Toni Semmler ergänzt: „Wir konnten super Erfahrungen bei so einer Großveranstaltung sammeln.“ Als ältester Kämpfer der Gruppe mit immerhin 67 Jahren kann Herbert Steinberg konstatieren: „Endlich wieder kämpfen und dann noch so gut organisiert, war Klasse.“
Bernd Sievers schätzt als mehrmaliger Deutscher Meister kritisch nach der erfolgten Videoanalyse zu seiner Leistung ein:“ Ich habe mich nicht konsequent genug bei der Beendigung der Techniken gegen den Spanier nach mehreren guten Ansätzen durchgesetzt. Ich dachte, als Dritter der letzten Weltmeisterschaft zieht er mich in die Hoffnungsrunde um Bronze. Leider verlor er seinen nächsten Kampf und ich war raus. Ende Oktober sind Deutsche Meisterschaften – hoffentlich läuft´s da wieder besser.“
Die Magdeburger Judoka trugen zum guten Abschneiden der deutschen Mannschaft bei: Nach den Franzosen, den Georgiern und Brasilianern belegte Deutschland den 4. Platz von 60 Ländern in der Nationenwertung.
„Bedanken wollen wir uns auch für die tolle Begleitung in der unmittelbaren Wettkampfvorbereitung bei unseren Physiotherapeuten von Physiotherapie Susanne Becker in Wolmirstedt, der Physiotherapie Swaton&Bärsch, bei unserem Orthopäden Christian Natho und dem Corona-Test-Zentrum Stadtfeld, bei denen das Herz auch für den Judosport schlägt“, sind sich die sechs WM-Starter des FSV einig.
Dr. Ingo Gottschalkt, Leiter der Abteilung Budo des FSV, fügt hinzu: „Und toll ist auch, dass Lotto Sachen-Anhalt uns noch in diesem Jahr bei der Anschaffung einer neuen Trainingsmatte in unserem Dojo unterstützt und somit sehr gute Trainingsbedingungen für unsere Judoka im Alter von 4 bis 83 Jahren für die Zukunft schaffen wird.“
Ein besonders großer Dank geht auch an unsere Sponsoren und Förderer – die Feuerbestattung Hennigsdorf GmbH, die PreZero Service Sachsen-Anhalt GmbH und die Mark Leit GmbH – die unsere Abteilung finanziell und ideell bei der Teilnahme an Wettkämpfen unterstützen.

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Fotos: Gabriela Sabau, Internationale Judoföderation (IJF) und Privat
1.Foto Siegerehrung Gottschalk von links Juan Prado Ballestero Spanien, Ingo Gottschalk Deutschland, Jesper Günlach Dänemark , Jacek Gemza Polen
2. Foto Siegerehrung Schenke – von links Slawomir Kaminski Polen, Iulian Rusu Österreich, Jörg Schenke Deutschland, Romero Hernandez Guatemala
3. von links: Ingo, Herbert und Jörg am Ende des ersten Wettkampftages