FSV räumt bei DEM Ü30 ab

Acht Sportler des FSV 1895 Magdeburg e.V. nahmen an den Deutschen Einzelmeisterschaften der Judokas in den Altersklassen über 30 Jahre am 28.04.2018 in Wiesbaden teil und konnten sechs Medaillen nach Magdeburg mitnehmen.

Die diesjährige Deutsche Einzelmeisterschaft der Altersklassen über 30 Jahre im Judo fand in Wiesbaden mit rund 430 Teilnehmer*innen statt.
Das FSV-Trainerteam um Andreas Piel, Christian Dobberthin und Dr. Ingo Gottschalk schickte wieder sehr gut vorbereitete und hoch motivierte Sportler auf die Matte und konnte das Vorjahresergebnis der erfolgreichen Teilnahme auf sechs Medaillen steigern. „Das Ergebnis ist super. Natürlich haben neben den Jungs auch die Sportler und Vereinsmitglieder Anteil, die den Vorbereitungsprozess durch gemeinsame zusätzliche Trainingseinheiten und eine ausgezeichnete organisatorische Begleitung optimal unterstützten“, stellt ein sehr zufriedener Peter Schreiber als Abteilungsleiter der Abteilung Budo des FSV 1895 Magdeburg fest.
Deutscher Meister wurde – zum dritten Mal in Folge – Dr. Ingo Gottschalk bis 100 kg. Er gewann gegen drei seiner Gegner vorzeitig mit kraftvollen Wurftechniken. Den entscheidenden vierten Kampf führte er gegen den amtierenden Vizeeuropameister Soylu Eyüp aus Baden-Würtemberg souverän und „abgekocht“ und siegte mit mehreren kleinen Wertungen für gelungene Angriffsaktionen.
Steffen Segler konnte sich im Vergleich zu den Vorjahren die Medaillenfarbe kontinuierlich steigern und wurde erstmalig in der Gewichtsklasse +100 Kg Deutscher Meister. In den Vorkämpfen siegte Segler mit zwingenden Stand – Boden – Kombinationen vorzeitig gegen seine beträchtlich schwereren Gegner. Der wendigere Kaiserslauterer Schulz wurde durch Segler im Finalkampf dominiert und durch eine Würgetechnik vorzeitig besiegt.
Bernd Sievers wollte nunmehr zum dritten Mal – nach Silber im Vorjahr – Deutscher Meister in der Gewichtsklasse bis 73 kg werden. Er war in seinen Kämpfen durchgängig hoch konzentriert in der Griffvorbereitung, schnell und beweglich in den Kampfsituationen. Sein Kampfprofil war der Schlüssel für vorzeitige Siege. Durch unterschiedliche, technisch hochwertige Wurfaktionen wurden der Westfale Maik Langner und der Chemnitzer Dirk Hilbig jeweils von Sievers von den Beinen geholt und auf den Rücken geworfen.
Jörg Schenke verlor im ersten Kampf durch eine Wurftechnik mit Ippon das „Stallduell“ gegen seinen langjährigen Teampartner Ingo Gottschalk. An diesem Tag musste sich Schenke dann in einem beherzt geführten Kampf nur noch Vizeeuropameister Soylu Eyüp durch Kampfrichterentscheid beugen. Er konnte sich aber mit nach kurzer Zeit gelungenen Stand-Sicheltechniken und Fuss-Stopp-Würfen in den weiteren Kämpfen überlegen durchsetzen und auch in diesem Jahr Bronze in der Gewichtsklasse bis 100 Kg erkämpfen.
Jörg Kranke trat nach über zwanzig Jahren Wettkampfpause im Schwergewicht wieder auf die Tatami. “Ich habe zwar immer ein bisschen mittrainiert und die Jungs mit vorbereitet, aber mich nicht mehr auf die hohen Umfänge eingelassen. Die haben mich einfach in den letzten Jahren mitgerissen. Naja und dann hat´s eben wieder gejuckt,“ gab Kranke zu und grinst breit. Er konnte an seine frühere Karriere als Leistungssportler nahtlos anschließen und erkämpfte sich Bronze.
Als große Überraschung ist die Bronzemedaille von Marcel Siebert einzuschätzen. Er trat in der Gewichtsklasse bis 90 Kg an und wurde für seinen Trainingsfleiß belohnt. Im entscheidenden Kampf um Platz drei erarbeitete er sich taktisch klug gegen den physisch und technisch starken Hamburger Eugen Sajapin eine im Training viele Male wiederholte Wettkampfsituation und warf ihn mit einem herrlichen Fusswurf mit Ippon.
Herbert Steinberg trat als deutscher Vizemeister des Vorjahres in der Gewichtsklasse bis 90 Kg an. Aufgrund einer entzündlichen Beinmuskelverletzung konnte Steinberg sich in diesem Jahr nicht optimal und nur knapp vier Wochen vorbereiten. Das reichte in diesem Jahr nicht, um sich platzieren zu können.
Für die Pechvögel Jörg Hermann und Ralph Müller lief es bis zu ihren Verletzungen nicht schlecht.
Herrmann schaltete zwei vorjährige Medaillengewinner mit tollen Wurftechniken und einer taktisch überzeugenden Leistung aus, musste sich dann aber aus dem Turnier nehmen lassen. Eine alte Knieverletzung brach wieder auf. Hermann wollte sich bei nur noch einem Kampf stellen, bekam dann aber die Information noch mindestens zwei Mal antreten zu müssen. Schweren Herzens schätzte er ein: “Das Risiko, sich noch stärker zu verletzen, war zu groß. Gesundheit und berufliche Anforderungen gehen nun mal vor.“ Der USC-ler Ralph Müller musste nach einer Schulterverletzung, den Wettkampf in der Gewichtsklasse bis 81 kg abbrechen. Somit blieb beiden nur jeweils ein undankbarer siebenter Platz.
Für das Trainerteam schätzt Ingo Gottschalk ein: „Das war eine super Mannschaftsleistung. Und in der inoffiziellen Vereinswertung nehmen wir mit den sechs Medaillen bei den Männern bundesweit die Spitzenposition ein.“
Zum Foto – von links, oben: Steffen Segler, Bernd Sievers, Dr. Ingo Gottschalk, Jörg Schenke, Jörg Kranke; unten: Marcel Siebert, Joerg Hermann, Ralph Müller (USC), Herbert Steinberg

Fotografie, künstlerische Leitung: Susan Rottig