FSV glänzt in Bad Ems

Bei den Deutschen Einzelmeisterschaften der Frauen und Männer über 30 Jahren im Judo in Bad Ems, konnten am 20.Mai 2023 die Judoka des FSV 1895 und ein USC-Kämpfer wieder sehr erfolgreich teilnehmen.

Das Besondere in diesem Jahr war, dass diese Meisterschaft in das Judo-Festival zum 70-jährigen Jubiläum des Deutschen Judobundes (DJB) in Bad Ems eingebunden war. Es fanden im Vorfeld der Wettkämpfe viele weitere Events rund ums Judo statt. Und besonders war auch, dass die Magdeburger Judoka der Weltpremiere des Judo-Songs des DJB beiwohnen konnten, der von Vince Bahrdt von Orange Blue geschaffen wurde. Was viele nicht wissen – Bahrdt kämpfte jahrelang auch in der Judo-Bundesliga.

An dieser Deutschen Meisterschaft selbst nahmen 350 Judoka aus allen Bundesländern teil.
Der Fermersleber Dr. Ingo Gottschalk reiste als amtierender Weltmeister (M7 bis 100 kg) zum Wettbewerb an und ließ den anderen Startern in dieser Alters- und Gewichtsklasse keine Chance. Drei vorzeitige Siege durch entscheidende Wurftechniken bestätigten seine Topform. Auch der im letzten Jahr Drittplazierte der Weltmeisterschaften im polnischen Krakow in der Altersklasse M6 bis 100kg und nunmehr in die Alters- und Gewichtsklasse Gottschalks aufgerückte „Stallgefährte“ Jörg Schenke musste sich in seinen drei Kämpfen nur im Finale Gottschalk beugen und konnte sich über Silber freuen.

Ralph Müller (M4 bis 73 kg) vom USC Magdeburg, der sich speziell in drei Trainingscamps des FSV-Teams mit Trainer Gottschalk als langjähriger Gast wieder intensiv vorbereitete, steigerte sich in diesem Jahr und konnte für seine Medaillensammlung bei deutschen Meisterschaften erstmalig die Goldmedaille erringen. Müller kämpfte in den Vorkämpfen und auch im Finale optimal und gewann gegen den Stephane Kobler (TuS Töging) auch vorzeitig mit herrlicher Wurftechnik.

Herbert Steinberg, Altersklasse M8 bis 90 kg konnte sich nicht wie im letzten Jahr aufs oberste Treppchen durchsetzen. Er verlor gegen Medaillengewinner letztjähriger Weltmeisterschaften – den Bayer Wolfgang Hinterleitner und den Thüringer Klaus Peter Loch – freute sich aber über Bronze.

Bei den „schweren Jungs“ (+ 100 kg) der Altersklasse M6 ging Steffen Segler nach den Erwartungen von Gottschalk als Favorit in den Wettbewerb. Insofern lief erst alles im Kampf gegen den späteren Deutschen Meister Marius Böttcher aus Gemmerich im Rheinland nach Plan. Jedoch brachte ein Angriff Böttchers beide zu Fall, bei dem Segler zwar keine Wertung abgab, sich jedoch unglücklich eine Schulterverletzung zuzog. Segler schätzte danach zum Abbruch des Kampfes ein: “Mit einem Arm halte ich mir eben keine 150 kg in Bewegung vom Hals. Das Risiko für eine noch schwerere Verletzung ist zu groß.“ Immerhin blieb Segler in diesem Wettbewerb Bronze.

Ralf Wohlfarth (M3 bis 66 kg) gewann seinen ersten Kampf gegen Christian Budinger (Turngemeinde Schwalbach) überlegen vorzeitig. Seinen zweiten Kampf gegen den Berliner Sven Greifenberg konnte er dagegen nicht erfolgreich gestalten. Der immer wieder aktiv angreifende Berliner kaufte ihm den Schneid letztlich ab. Den Kampf um Bronze verlor Wohlfarth durch einen ihn überraschenden Angriff auf sein Standbein gegen den Würtemberger Hubert Arman. „So ein Mist, verpennt“, sein kurzer und treffender Kommentar.

Toni Semmler (M2 bis 81kg) erwischte im Teilnehmerfeld der 16 Kämpfer den mehrmaligen Deutschen Meister Odai Al Mawarde gleich im ersten Kampf. Leider gab erauch den nächsten Kampf gegen den Hessen Phillip Braun ab und war nach zwei Niederlagen aus dem Wettbewerb. Er erzielte zwar in beiden Kämpfen Wertungen, konnte jedoch nach Einschätzung der Trainer seine rund 1000-Kilometer-Anreise vom Vortag nicht kompensieren.

Das Trainerteam um Dr. Ingo Gottschalk, Andreas Piehl und Christian Döbberthin ist auch in diesem Jahr zufrieden. Gottschalk: „Auch wenn Carsten Haberland und Bernd Sievers als Medaillenkandidaten an der diesjährigen Meisterschaft leider nicht teilnehmen konnten, haben wir wieder ein sehr gutes Ergebnis erreicht. Ralf Wohlfahrt hätte Bronze drin gehabt und Toni war an diesem Tag einfach nur platt. Danken möchten wir unseren Unterstützern und Sponsoren. Ohne ihr Engagement wäre das alles nicht möglich.“ Und Döbberthin ergänzt die Einschätzung aus Trainerperspektive: „Die Fermersleber Judoka zählen in diesem Wettbewerbsformat zum achten Mal zu den „top five“ Deutschlands. Darauf sind wir besonders stolz.

Mannschafts-Foto, privat:
v.l. Jörg Schenke, Steffen Segler, Dr. Ingo Gottschalk, Lisa Hoffmann (Mannschaftsbetreuerin, social media), Ralph Müller, Ralf Wohlfarth, Herbert Steinberg, Toni Semmler