Die Judoka des FSV räumen wieder ab

Foto: Susan Rottig
Von links: Jörg Schenke, Dr. Ingo Gottschalk, Ralph Müller, Ralf Wohlfahrt, Bernd Sievers, Steffen Segler, Joerg Hermann

Sechs Sportler des FSV 1895 Magdeburg e.V. und ein USC-Kämpfer nahmen an den Deutschen Einzelmeisterschaften der Judokas in den Alterslassen über 30 Jahre am 25.09.2021 in Bad Homburg teil und konnten sieben Medaillen mitnehmen.
Die diesjährige Deutsche Einzelmeisterschaft der Altersklassen über 30 Jahre im Judo fand in Bad Homburg mit 270 Athlet:innen statt. Die Kontaktsportler:innen freuten sich endlich wieder ihren Sport auf Wettkampfniveau ausüben zu können und Freunde zu treffen. Die Veranstaltung war sehr gut organisiert und durch ein vorheriges Testen für alle sicher.
Das Trainerteam um Andreas Piel, Christian Dobberthin und Dr. Ingo Gottschalk schickte wieder sehr gut vorbereitete und hoch motivierte Sportler auf die Matte und konnte das der bisherigen erfolgreichen Teilnahmen an diesen Meisterschaften noch steigern. „Das Ergebnis ist super. Natürlich haben neben den Jungs auch die Sportler:innen und Vereinsmitglieder Anteil, die den Vorbereitungsprozess durch gemeinsame zusätzliche Trainingseinheiten und eine ausgezeichnete organisatorische Begleitung optimal unterstützten“, stellt ein sehr zufriedener Peter Schreiber als Abteilungsleiter der Abteilung Budo des FSV 1895 Magdeburg fest.
Deutscher Meister wurde – zum fünften Mal in Folge – Dr. Ingo Gottschalk bis 100 kg. Er gewann den entscheidenden Kampf gegen den Europameister und dritten der Weltmeisterschaften Wolfgang Niederleitner aus Bayern „abgezockt“ und vorzeitig mit einer kraftvollen Wurftechnik.
Jörg Schenke konnte seine Trainingsleistungen auf die Matte bringen und wurde nach mehreren Silber- und Bronzeplatzierungen in den Vorjahren erstmalig Deutscher Meister im Halbschwergewicht (bis 100 kg). Er legte den Grundstein dafür durch eine beherzt geführte Kampfweise gegen den technisch gleichwertigen Hamburger Olaf Lange und das Ludwigsburger Konditionswunder Bernhard Schulz und konnte seine entscheidenden Kämpfe jeweils in den letzten 20 Sekunden mit großen Wurftechniken für sich entscheiden.
Steffen Segler konnte wiederholt sein Leistungsniveau bei der Medaillenvergabe bestätigen und musste sich in der Gewichtsklasse +100 Kg im finalen Kampf um die Deutsche Meisterschaft nur dem Berliner 146-kg und 2,14 m-Kämpfer Jens-Peter Bischof vom BC Randori Berlin durch Kampfrichterentscheid beugen, da keiner von beiden eine Wertung bis zum Kampfende erreichen konnte.
Als große Überraschung ist die Silbermedaille von Ralf Wohlfahrt einzuschätzen. Er trat in der Gewichtsklasse bis 66 kg an und wurde für seinen Trainingsfleiß belohnt. Im Finale musste er nur dem Favoriten in dieser Gewichtsklasse, Javier Testart vom TV Hattersheim 1883, der ihn mit einer schnellen Bodendrehtechnik warf, den Vortritt lassen.
Bernd Sievers wollte auch zum fünften Mal in Folge Deutscher Meister in der Gewichtsklasse bis 73 kg werden. Doch sein Magen machte ihm einen Strich durch die Rechnung. Hoch anzurechnen ist ihm, dass er sich trotz Schlafentzug und körperlicher Schwächung dem Wettkampf stellte. Er kämpfte wie immer technisch sehr versiert und schnell, jedoch verließ ihn im Kampf um den Einzug in das Finale gegen Simon Weckerle aus Heubach die sonst ausgezeichnete Kondition. Sievers schaffte trotzdem noch den Bronzeplatz in dieser Gewichtsklasse mit einem zum Ippon führenden Fußwurf gegen Florian Büchele aus Erlangen.
Der USC-ler Ralf Müller „kochte“ diesmal von 81 kg auf 73 kg ab und konnte endlich nach Schulterverletzung 2018 und einer Platzwunde 2019 wieder eine Deutsche Meisterschaft beenden. Er war in seinen Kämpfen durchgängig hoch konzentriert in der Griffvorbereitung, schnell und beweglich in den Kampfsituationen. Sein Kampfprofil war der Schlüssel für den Kampf um Bronze. Durch eine Übernahmetechnik wurde Jochen Klein vom Judoclub Obernburg von Müller von den Beinen geholt und rasant auf den Rücken geworfen.
Der FSV-ler Jörg Herrmann schaltete im Kampf um Bronze in der Gewichtsklasse bis 90 kg den „Vize“ der letztmaligen Deutschen Meisterschaften mit einer tollen Fuss-Stopp-Technik aus und konnte sich mit einem ausgelassenen Freudenausbruch den dritten Platz sichern.
Für das Trainerteam schätzt Ingo Gottschalk ein: „Das war eine super Mannschaftsleistung. Und in der inoffiziellen Vereinswertung nehmen wir mit den errungenen Medaillen bei den Männern bundesweit eine Spitzenposition ein.“